Oosterhout, Mai 2018
- Eine von Europas großen Zeitungsdruckereien macht sich derzeit mit
Technologie von Q.I. Press Controls und EAE fit für die Zukunft: Die
Zeitungsbranche verfolgt sehr aufmerksam das rund zwei Jahre dauernde
Retrofit-Projekt von Mediaprint in Wien. Dort wurden neue Qualitäts-Kontroll-
und -Regelsysteme von QIPC installiert, ein umfangreiches mechanisches Retrofit
durch Koenig & Bauer installiert sowie ein kompletter Austausch der
Steuerungselektronik und der Softwarearchitektur durch EAE durchgeführt. Über
30 Fachleute aus acht Ländern waren jetzt in Wien zu Gast, um sich dieses
bisher größte Retrofit-Projekt von EAE aus der Nähe anzuschauen.
Die Ausgangslage: 2001/2002 hatte Mediaprint an drei Standorten in
Österreich insgesamt 13 KBA-Zeitungsrotationen des Typs Commander installiert.
Aber was tun mit 16 Jahre alter Technik in einem Land, wo sich die
Zeitungsauflagen noch sehr stabil halten und damit sicher auch 2025 noch große
Mengen an gedruckten Zeitungen verbreitet werden? Mediaprint, der gemeinsame
Druckdienstleister der Verlage von Kronen-Zeitung und Kurier (gemeinsame
Auflage knapp 950.000 Exemplare), hatte sich für ein umfassendes Retrofit
entschieden.
Von Q.I. Press Controls wurden bereits alle 39 Drucktürme mit der aktuellen
IDS-3D-Farbdichteregelung ausgestattet. Die bisherige ABB-Steuerung und das
ABB-Planungssystem werden gegen EAE-Steuerungskomponenten und die Softwarepakete
VIP Dispo /Mail/statistic sowie Print Image ausgetauscht. Darüber hinaus ist
die österreichische Druckerei erster Anwender des neuen EAE-Leitstands Desk 7.
Inzwischen sind drei der acht Maschinen am Standort Wien-Inzersdorf komplett
umgerüstet und der Kunde kann über seine ersten Erfahrungen berichten.
Die Besucher der Open House Veranstaltung erhielten in Vorträgen und direkt
in der Produktion einen tiefen Einblick in die Funktionsweise der
EAE-Software-Module, die teils Mediaprint-Eigenentwicklungen ersetzt haben.
Bernhard Schmiedeberg, Senior Vice President Sales bei EAE, stellte vor allem
die Vereinfachung der Steuerungsarchitektur heraus, dank der pro Druckturm
statt 11 PLC nur noch einer eingesetzt werden muss.
Der EAE-Projektanteil war im Februar 2017 begonnen worden und in der KW 13
des kommenden Jahres soll der Umbau der 13 Rotationen abgeschlossen sein.
Hilfreich war, dass bei Mediaprint in Wien angesichts von acht installierten
Maschinen eine der Rotationslinien für zehn Wochen aus der Produktion genommen
werden konnte. Hier wurden dann auch alle Techniker auf das Projekt geschult
und die letzten beiden Linien in Salzburg sollen binnen zwei Wochen komplett
umgebaut werden können.
Für alle Beteiligten ist das Retrofit bei Mediaprint ein absolutes
Vorzeigeprojekt: Es demonstriert das perfekte Zusammenspiel von Koenig &
Bauer, Q.I. Press Controls und EAE, zeigt das Desk 7 im Praxiseinsatz und
beweist bereits die Einsparungsmöglichkeiten, welche im Fall von Mediaprint in
zweistelliger Millionenhöhe liegen.
Nicht nur die
Vertreter von Firmen wie Axel Springer, Funke, News Printers oder CPP nutzen
die Gesprächsmöglichkeiten mit den Mediaprint-Mitarbeitern. Auch QIPC- und
EAE-Chairman Menno Jansen sowie EAE-Geschäftsführer Jörg Westphal waren in Wien
im Dialog mit den Anwendern des Desk 7 oder der VIP-Software.
Die aktuelle Version des neuen Leitstands ist für Menno Jansen nur ein
erster Schritt. In seinem Vortrag bei der Open House ging er nicht nur auf
jüngste QIPC-Entwicklungen wie etwa die Reduzierung des Farbeinsatzes durch
intelligente Steuerung der Feuchtwerke ein. Er präsentierte vor allem den
Rotations-Leitstand der Zukunft: Der zentrale High Res 4K-Bildschirm des Desk 7
wird künftig ein Dashboard zeigen, dass auf einen Blick mit Farbsignalen und
intelligenten Grafiken über den Status der Maschine informiert.
Für QIPC-EAE ist diese Zukunft nur wenige Monate entfernt. Bei einem
Retrofit-Projekt in Amsterdam soll dieser Leitstand die Funktionen bereits
ermöglichen. Der Kunde De Persgroep wird nicht nur von drei auf zwei Leitstände
pro Maschine reduzieren, wie es bei Mediaprint der Fall ist. Das
niederländische Pressehaus will zwei Maschinenlinien von einem einzigen Desk 7
steuern lassen.